Westküste Kumara Junction bis Wanaka

Montag, 13.03.2017

Hokitika

Auf dem Weg nach Hokitika fuhr ich abermals durch Greymouth. Die Sonne schien und damit stieg die Vorfreude auf Hokitika. Ein nettes kleines Örtchen an der Westküste aber wie sich später herausstellte das Größte bis ganz nach unten nach Wanaka.
Dort sah ich mir die Hokitika Gorge Swingbridge inklusive türkisem Wasser an, daran schloss sich ein Jade Carving Kurs an. In einer kleinen Werkstatt lernten ich und drei andere das Schleifen von Jadesteinen. So suchten wir uns unseren Stein aus und die Form und fingen an, an den wasserumspülten Rädern zu schleifen. Wenn man es mit dem Finger anfasste merkte man gar nichts aber den Stein hat es trotzdem in Form geschliffen. So hatten wir dann in kürzester Zeit unser selbstgemachtes Souvenir, ein Farnblatt. Ist auf jeden Fall eine schöne Erinnerung und für mich persönlich auch besser als ein gekauftes Jade Souvenir.
Das Wetter wurde dann relativ schlecht und es regnete dann später in Strömen. Aber da war ich dann schon längst im neuen Hostel angekommen.

Franz Josef und Fox Glacier

Am nächsten Morgen klarte es auf und ich fuhr weiter Richtung Franz Josef Gletscher. Dort angekommen wurde man gleich angesprochen und versucht, für einen Gletscherflug zu begeistern. Generell muss ich sagen, dass dieser Teil der Westküste natürlich sehr schön ist aber viel zu touristisch für meinen Geschmack. Es gibt kein Entkommen und hinzu kommt diese geologische Lage. Wenn man Richtung Süden fährt sind links von einem die Berge und Gletscher und rechts das Meer. Dadurch entsteht gefühlt eine Art Enge, die ich persönlich etwas unangenehm fand. Hatte auch fast permanent leichte Kopfschmerzen dort, das kann Zufall sein aber ich denke es eigentlich nicht. Aber wieder zu den schönen Sachen… ich meckere grad auf sehr hohem Niveau, entschuldigt. ;)
In Franz Josef angekommen schaute ich mich erstmal kurz dort um. Sehr übersichtlich. Der Ort besteht quasi nur aus Unterkünften, Restaurants/Bars und Aktivitäten. Kann man sich vorstellen. Ich fuhr dann direkt zum Gletscher und sah ihn zu Fuß an. Da es wolkig war konnte man nur den unteren Teil sehen, es war aber durch das etwas trübe Wetter eine ganz interessante Stimmung. Was in Franz Josef und später Fox etwas gewöhnungsbedürftig war, sind die ständig über einen hinweg fliegenden Helikopter. In einem dieser sollte ich am nächsten Tag auch sitzen…
Der ursprünglich geplante Flug um 11 Uhr wurde gestrichen, weil sich der Franz Josef immer weiter zuzog. Um 13 Uhr konnten wir dann aber starten, allerdings direkt zum Fox, weil der Franz Josef gar keine Sicht und damit Flüge zuließ. Ich konnte am Fenster sitzen und war ganz gespannt ob es wohl sehr wackelig in einem Helikopter sein würde, gar nicht….außer bei den Drehungen, da merkte man schon etwas die wirkenden Fliegkräfte. Wir flogen also im Tal zum Fox Glacier rüber und von dort aus dann hoch… auch dort waren etwas Wolken aber nur eine dünne Schicht, sodass man unterhalb etwas sehen konnte und auch oberhalb. Als wir die Wolken nach oben hin durchbrachen tat sich die wunderschöne Gletscherspitze, das Plateau auf. Es war herrlicher Sonnenschein und schneller als ich gucken konnte, landeten wir auch schon in diesem krassen Panorama. Es waren insgesamt drei Helikopter und alle ließen die Passagiere raus und die Helikoptermotoren liefen natürlich weiter. Das war schon ein krasses Gefühl, dort oben sein zu können wo man sonst nicht hinkommen könnte aus eigener Kraft und wie wunderschön es anzusehen ist. Nach einem kurzen Gänsehautmoment fing ich dann an wie wild zu fotografieren und Videos zu machen. Es war so troubelig und der Zeitplan eng, sodass kaum Zeit blieb, dass alles wirklich richtig aufzusaugen. Aber es war wirklich toll, hätte ich mir nicht so gut vorgestellt. Am selben Tag war ich dann noch zu reduzierten Preisen in den Hot Pools. War in Ordnung und da das Wetter eh schlecht war auch eine gute Option.
Am nächsten Tag fuhr ich dann Weiter zum Fox Glacier, vorher mit einem Abstecher zum Lake Matheson. Einem See, in dem sich bei klarem Wetter das SüdalpenPanorama spiegelt…hüstel…nunja. Man kann nicht immer Glück haben und Mt. Cook hatte ich ja vor zwei Jahren schon ausgiebig bestaunen dürfen. Ich fuhr dann nach Fox und zum zweiten Gletscher, den ich ja schon mit dem Helikopter sehen konnte. Der Walk zum Terminal Face war allerdings deutlich schöner und interessanter als beim Franz Josef. Allein die Straße zum Carpark bietet ein unerwartetes Panorama. Ich kann diesen Gletscher auf jeden Fall empfehlen, es ist auch weniger voll. Ich nächtigte dann noch eine Nacht dort und am nächsten Tag ging es dann Richtung Haast Pass.

Haast - Wanaka

Durch die Fahrt nach Süden wurde das Wetter schlagartig besser und ich konnte endlich wieder die Sonne sehen :)  Der erste Stopp war an einer Lachsfarm, wo ich natürlich ein Lachssandwich aß und mir noch einen Kaffee gönnte. Es folgten an dem Tag noch weitere Walks durch Sumpfland, Strand, zu Wasserfällen und zu diversen Lookouts. Das Highlight war der Haast Lookout Track direkt auf dem Pass. Niemand außer mir war hier, wahrscheinlich weil der Track ziemlich steil war aber dafür lohnenswert! Kurz nach dem Pass kam ich dann auf dem Campground für diese Nacht an, der eine super Sicht auf die Berge freigab! Es war zwar extrem windig/stürmisch aber das hielt die verdammten sandflies etwas zurück…
Am nächsten Morgen wurde ich geweckt von einem riesen Reisebus, der gegen 8 schon die ersten Touristen „ausschüttete“…. Die Aussicht hier war wirklich schön aber es fühlt sich etwas so an als würde jemand morgens ungefragt dein Schlafzimmer betreten :)

Jetzt bin ich seit 3 Tagen in Wanaka und genieße es sehr. Das Wetter war/ist bombe und man kann sogar baden gehen, obwohl der See wirklich kalt ist. Ich sitze grad am Strand und schaue auf den See und das dahinter befindliche Bergpanorama… die Menschen die hier wohnen haben es echt gut.
Gestern habe ich dann das gute Wetter genutzt und hab den Roys Peak bestiegen auf etwa 1600m. Das war auch sehr anstrengend aber die Wege nicht wirklich steil und gut geformt. Daher simpel im Vergleich zum Taranaki. Es hat insgesamt 6h gedauert. Auf der Spitze hatte man ein tolles Panorama und es ging überhaupt kein Wind… ich hätte also keine meiner Jacken gebraucht…nunja. Gegen 12 Uhr begann ich den Abstieg und je näher ich dem Tal kam desto krasser fand ich die Tatsache wieviele Menschen es offenbar für eine gute Idee halten bei der Glut in der Mittagshitze erst aufzusteigen…eigenartig. ;) Danach war ich entsprechend k.o und bin noch schnell in den See gehüpft bevor ich mich im Hostel zum Nachmittagsschlaf begab. Trotz Mütze hatte ich doch ne krasse Portion Sonne abbekommen.
Heute war ich auf einer Open Air Veranstaltung, die sich mit Farmerprodukten und ähnlichem beschäftigt. Es wurden Autos, Boote, Traktoren vorgestellt. Springreitturniere fanden statt. Ziegen, Kühe und andere Tiere wurden prämiert usw…. ein very Kiwi thing to do :)
Am besten fand ich die Dog Trails. Dort mussten Schäfer mit Ihren Hunden jeweils 3 Schafe durch einen Parcours leiten. Das gelang einigen sehr gut bei anderen büchsten die Schafe in alle Richtungen aus. Ein witziges Schauspiel!

Morgen geht’s dann wieder mal nach Queenstown und ab Sonntag/Montag bin ich auf Kurzbesuch bei dem netten älteren Pärchen am Lake Hayes, wo ich vor zwei Jahren schon mal war. Donnerstag beginnt dann der lang ersehnte Routeburn Track :)

P.S.: Wer sich fragt, warum ich nie etwas über die Jobsuche schreibe dem sei gesagt, dass ich damit Ende März in Christchurch anfange…haha :)

 

Liebe Grüße,

Iris