Berichte von 06/2017

Mangwhai Heads , TKD, Auckland, Schmetterlinge :)

Freitag, 23.06.2017

Hi There,

Eine kurze Zwischenmeldung bevor es nach Australien geht. :)
Schon über zwei Wochen bin ich jetzt bei meiner neuen Wwoofing Stelle und es ist immer noch sehr nett hier. Das Wetter war sehr gut und warm, sodass ich viel im Garten/Grundstück machen konnte. Ich gehe jetzt sogar zwei Mal die Woche zum TKD hier! Mein erster Versuch diesbezüglich war eher weniger erfolgreich, da außer mir nur Kinder trainiert haben die zudem auch noch wenig Interesse und Disziplin zeigten. Der Trainer war zwar Koreaner aber es war insgesamt sehr unstrukturiert, es war eher ein Workout. Daraufhin suchte ich nach einem anderen Angebot in der Nähe und stieß auf einen Verein, indem ich jetzt für die Zeit hier mittrainieren kann! Der Meister hat den 4. Dan und alle tragen einen Anzug. Es geht also sehr ordentlich zu :)… Allerdings trainieren sie ITF nicht WTF, wie ich es kenne. Dies schlägt sich aber eigentlich nur in den unterschiedlichen Poomsen nieder, der Rest ist sehr ähnlich. Das Training ist immer Montag und Mittwoch, sodass nächsten Montag vorerst mein letztes Training dort ist. Schade, aber schön, dass ich es mitmachen konnte für die Zeit hier.

Letztes Wochenende sind wir ins Sommerhaus der beiden gefahren, in Mangawhai, nördlich von Auckland, gelegen am Surfstrand. Schon nicht schlecht so eine „Batch“ als Zusatz zum Townhouse zu haben! Mit Blick auf den Strand gefrühstückt machte ich mich auf, den Cliff Walkway zu machen. Es war sommerlich warm als die Sonne rauskam und ich hatte Glück vor dem Regen wieder zurück zu sein. Witzigerweise war ich in diesem Ort sogar schon mal, 2 Jahre her mit Papa und Heli. Das Backpacker in dem wir damals unterkamen, existiert allerdings nicht mehr.

Heute hatte ich ein Bewerbungsgespräch bei der Firma, die ich schon von Beginn an im Auge hatte. Diese Möglichkeit kam unerwartet aber ich habe mich natürlich über die Gelegenheit gefreut und mein Bestes gegeben. Der Raum in dem das Interview stattfand hatte einen Million Dollar View auf Rangitoto Island!!! Dies strahlte sofort Ruhe aus und insgesamt war die Atmosphäre sehr gut. Schauen wir mal wie und ob es dort im Prozess für mich weitergeht. Die Tatsache, trotz meiner Visa Situation zu einem Gespräch eingeladen zu werden, ist schon mehr als ich mittlerweile erwarte.

Es ist leider doch viel problematischer als ich dachte, ohne ein Arbeitsvisum, in Abhängigkeit vom Arbeitgeber, der ein solches beantragen/unterstützen müsste. Es stehen diesen Herbst auch Wahlen in NZ an und das macht viele eh etwas unsicher und das Thema Immigration und die Begrenzung der selbigen ist momentan ein großes Thema hier. Bad Timing, aye?

Eine andere Sache die ich noch kurz erzählen will, ist, dass wir hier Monarchfalter beim verpuppen zusehen konnten und vorhin konnte ich mit eigenen Augen sehen wie der Schmetterling aus seinem Kokon steigt und seine Flügel aufpumpt :)… Wow, das war wirklich beeindruckend. Die dicken Raupen fressen sich an den Blättern dieser einen Pflanze satt und hängen sich dann an die dicken Blätter der anderen, die sie für diese Zwecke aufsuchen. Verrückt! Diese Falter sind wirklich spät dran, weshalb sie auch in der Küche standen und sich hier verpuppen (Draußen hätten sich es nicht überstanden). Morgen früh, lassen wir die zwei die heute geschlüpft sind fliegen. Sie steigen auf den Finger und werden dann auf der Terrasse in eine Topfpflanze gesetzt. Wenn sie soweit sind, fliegen sie los.

 

So, soviel dazu…ich melde mich dann nach Aussi wieder!

LG

Iris

Welly - Eastcape - Coromandel - Auckland

Sonntag, 11.06.2017

Hello in die Runde,

Jetzt habe ich über einen Monat nix mehr von mir hören lassen, mal wieder Zeit, die Dinge etwas Revue passieren zu lassen. :)

Die Zeit in Wellington war sehr schön!! Ich habe dort privat bei Freunden gewohnt und jede freie Minute mit Ihnen verbracht. Während des Tages, wenn alle arbeiten waren, schrieb ich Bewerbungen und Emails, führte Telefonate und fuhr auch in die Stadt, um persönlich vorstellig zu werden bzw. Kontakte zu knüpfen. Es war ein auf und ab aber letztendlich hat es noch nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Abgesehen von der Arbeitssuchthematik, bin ich jeden Tag mit Scooby, dem knuddeligsten Hund der Welt, Gassi gewesen und habe Dinge im Haus oder Garten erledigt. Es war aber bei weitem nicht so viel zu tun, wie bei gewöhnlichen Wwoofing Stellen, nunja, es war ja auch kein wwoofen im engeren Sinne. Ich habe die Zeit dort sehr genossen, hatte ich doch jeden Morgen einen herrlichen Ausblick auf Wellington mit einer Tasse Kaffee und Scooby auf dem Schoß. Wenn Wochenende war, umso schöner, dann saßen wir alle zusammen gemütlich draussen, wenn es sonnig war. Während meiner Zeit dort haben wir diverse Ausflüge und Walks gemacht, sowie Minigolf gespielt und der Driving Range und Shooting Range einen Besuch abgestattet. Golf ist definitiv nicht mein Sport aber Zielschießen wie beim Biathlon ist schon eher meins :)
Ich habe alle drei, Scooby sowieso, in mein Herz geschlossen und hoffe, im Juli nochmal für 2-3 Wochen zu Ihnen zurückzukehren. Schauen wir mal, ob das für alle passt.

Auf meinem Weg Richtung Auckland war der erste Stopp Whanganui. Am nächsten Morgen fuhr ich dann die Whanganui River Road entlang des Flusses. Diese Gegend ist sehr schön und kurz vor Schluss geriet ich mal wieder direkt in eine Schafherde, die gerade von einem zum anderen Ende getrieben wurde. Am selben Tag noch kam ich in National Park an, meinem damaligen Zuhause am Berg. Dort blieb ich dann für zwei Nächte und traf alte Bekannte von damals und genoss die herrliche Landschaft rund ums Vulkanplateau. Das war sehr schön und verrückt zugleich, wieder dort zu sein. Vielleicht fahre ich Ende Juli nochmal für einen Tag hin zum Skifahren. ;)

Ich fuhr weiter über Taupo nach Napier. Dort wurde ich durch einen Infekt aber für 2-3 Tage ausgeknockt. Ich konnte trotzdem noch einiges wiedersehen in Hastings, mein altes Hostel, Weingut usw. Und besuchte auch wieder Bekannte. Das Wetter war allerdings ziemlich schlecht, sodass ich trotzdem beschloss weiter Richtung Eastcape zu fahren. Gisborne ließ ich sträflich aus und fuhr direkt weiter nach Tolaga Bay bis hin zum Hostel mit dem Namen: Stranded in Paradise. Dieses Hostel war insofern sehr cool, als dass über der Lounge, in der auch der Kamin war, zwei separate Schlafkammern waren, die man über eine Leiter erreichte. Von dort oben konnte man durch die Dachfenster aufs Meer schauen. Da ich dort allein war, zusammen mit einer Maori Familie, die aber noch andere Zimmer benutzten war es sehr gechillt. Highlight war auch das Katzenkind, welches ständig versuchte ins Haus zu kommen und schnurrte was das Zeug hielt. Als ich im Bett lag und aus dem Fenster schaute, sah ich dann plötzlich Bewegung in der Dunkelheit und dachte erst, ich bilde mir das ein, aber dann merkte ich, dass die Katze es wieder hinein geschafft hatte…Durchs offene Dachfenster wie ich dann schnell bemerkte. Da ich das Fenster über Nacht nicht schließen wollte versuchte ich dann in Anwesenheit der Kleinen zu schlafen aber das ständige Schnurren und Nähe suchen, in Form des auf mein Gesicht setzen, konnte ich dann doch nicht ausblenden, sodass ich gut lüftete, die Katze aufs Dach raus setzte und dann das Fenster schloss. :)

Das schlechte Wetter war inzwischen vorbeigezogen, sodass wieder ein sonniger Tag begann. Mit ein paar Stopps am Strand bzw. an einer Kirche fuhr ich an diesem Tag dann das gesamte Eastcape ab. Sehr wenig bewohnt und wenn dann fast nur von Maoris, was typisch ist für diese Gegend, da historisch so gewachsen. Die Häuser sind allerdings häufig, selbst für neuseeländische Verhältnisse, in einem nicht besonders guten Zustand. Ich habe auch gesehen, das alte, verfallene öffentliche Gebäude wie Banken oder Bibliotheken aus Ermangelung anderer Unterkünfte bewohnt sind. Landschaftlich ist das Eastcape eine sehr schöne Ecke. Es erinnert einen dann schon stark an die Gegend aus dem Film Whalerider. Die Straßen sind relativ anspruchsvoll zu fahren und es gibt nicht so viele Haltepunkte, sodass ich vieles eher in Gedanken festhalten musste. Da es an dem Tag so schönes Wetter war, konnte ich sogar eine Nacht wieder auf dem Zeltplatz verbringen inklusive Sonnenuntergang am Strand und Blick auf White Island.

Tags drauf fuhr ich dann nach Mt. Manganui, um dort gleichnamigen Hügel zu besteigen. Da Queens Birthday, war  an diesem Tag Feiertag und dementsprechend voll war es. Aber trotzdem schön. Leider zog sich das Wetter dann wieder zu, aber ich fasste mir ein Herz und fuhr am selben Nachmittag noch auf die Coromandel Peninsula, was sich als brillante Idee herausstellte J Das Wetter ist seitdem einfach nur bombe und herrlicher Sonnenschein. In der Tatahi Lodge, in der ich vor 2 Jahren schon zusammen mit Papa und Heli war, kam ich dann wieder für 2 Nächte unter. Ich fuhr Gegenden ab, die ich noch nicht gesehen hatte und sah wie unterschiedlich die Strände dort auch sein können. In der Abenddämmerung legte ich dann spontan eine TKD Poomse Einheit am verlassenen Strand ein. Am nächsten Morgen sah ich mir am Strand den Sonnenaufgang an, frühstückte später gemütlich im Hostel und fuhr dann von Hahei über die 309 Road nach Coromandel Stadt. Auf dem Weg dort hin konnte man einen sehr hübsch angelegten Kauri Walk machen und freilaufende Schweine streicheln.

In Coromandel Stadt selbst machte ich noch einen weiteren Walk und fuhr dann über Thames nach Auckland und geriet wie vermutet in die übelste Rushhour! Da kann es einem wirklich vergehen…nunja, ich kam dann im Dunkeln an meiner neuen Wwoofing Stelle an. Philippa und Paul, beide um die Mitte/Ende 60, empfingen mich herzlich und seitdem bin ich hier und helfe im Garten aus. Das Wetter ist wie gesagt spitze und ich versuche regelmäßig zu joggen, da es hier essensmäßig wie bei den Hobbits zugeht…haha J… Neben den üblichen Mahlzeiten gibt es den 10 und 15 Uhr Tea, welcher immer mit süßen Plätzchen einhergeht…ohje ;) Dienstag gehe ich zum Tae Kwon Do hier lokal, bin schon ganz gespannt und hibbelig !
So wie es scheint kann ich hier bis Ende Juni bleiben, bevor es dann für zwei Wochen nach Australien (Eastcoast, Brisbane) geht. Darüber berichte ich dann, wenn ich wieder zurück bin!

Achso, und ganz unsubtil herauszulesen ist sicherlich die Tatsache, dass die Jobsuche immer noch läuft aber die Wahrscheinlichkeit immer geringer wird, dass es klappt. Nunja, so ist das Leben und man weiß nicht was noch passiert aber es ist den Versuch allemal Wert und ich bereue nichts. ;)

Viele Liebe Grüße,

Iris