Berichte von 08/2015

Mt. Ruapehu - Whakapapa

Montag, 24.08.2015

Dies wird vermutlich mein letzter Blogeintrag werden den ich in Neuseeland verfasse…Die Zeitspanne von einem Jahr, die mir anfänglich so unglaublich lang erschien, neigt sich nun dem Ende entgegen. Ich arbeite seit knapp 2 Monaten im Skigebiet Whakapapa am Mt. Ruapehu, einem aktiven Vulkan. Die Skigebiete in NZ sind sehr verschieden von denen in Österreich. Hier muss man immer erstmal einen Berg hinauf fahren mit dem Auto, um an den Lift zu gelangen. Gondeln aus dem Tal und die damit einhergehenden Talabfahrten sind hier leider nicht drin. Dafür ist das Terrain sehr steinig, jede Menge steile Kliffe sind zu beachten und generell kann man davon ausgehen, dass schwarze Pisten immer Off-Piste sind und nicht von der Pistenraupe besucht. Daher ist es trotz der geringen Größe des Öfteren eine Herausforderung, hier Ski zu fahren, vor allem wenn die Sicht mal wieder unter 20m fällt. Generell sind Wetter und Wind unvorhersehbar und  der Berg ist an einigen Tagen auch komplett geschlossen oder nur die Beginner Area ist geöffnet. Anfänglich hielt ich das für übertrieben, aber wenn man einmal bei schlechter Sicht knapp an einem steilen Abhang vorbeigekommen ist, kann man das besser verstehen.

 

Die Arbeit die ich hier verrichte ist hauptsächlich an der Kasse stehen, Tische säubern und Kaffee machen an einer Barista Maschine… Der Kaffeepart macht mir am meisten Spaß, ist es doch die größte Herausforderung. Ich habe das Glück momentan 2 Tage Kaffee machen zu können im Café im Beginner Bereich und die anderen 3 Tage arbeite ich im Café ganz oben auf dem Berg, was es mir ermöglicht nach der Arbeit die letzte Abfahrt zu nehmen…Ich starte auch erst 10 Uhr was mir die besten 2 Stunden des Tages auf der Piste beschert J… Man muss jede Gelegenheit zum Skifahren nutzen, denn die Zeit verfliegt hier rasch. Heute hatten wir den mit Abstand anstrengendsten Tag… Es waren über 5000 Leute auf dem Berg und dementsprechend voll war es im Café… Irgendwann fällt es schwer freundlich zu bleiben, wenn man bis halb 4 immer noch keine Mittagspause hatte… Es ist auf jeden Fall gut, mal die andere Seite kennenzulernen. Als Belohnung gab es dann ein Bier und ab damit auf die Pistenraupe, die uns den Berg runterbringt… Sowas gibt’s eben nur im Skigebiet :)

Ich bin sehr dankbar, dass ich an diesem Berg meine letzten Wochen in Neuseeland verbringen darf… Die Mitarbeiter sind alle super toll und aus allen Herren Ländern… Das meiste sind wie ich seasonal worker und daher ist das Durchschnittsalter auch entsprechend niedrig. Das Sozialleben ist folglich ziemlich alkohollastig ;)

Ich fliege in etwa einem Monat zurück und kanns noch gar nicht ganz glauben. Ich freue mich natürlich, weil ich viele Sachen hier vermisse…andernteils hat man Land und Leute ins Herz geschlossen und es fällt schwer, dass alles zu verlassen.

Am Ende bleiben viele Erinnerungen und Eindrücke, die mich mein Leben lang begleiten werden…