Berichte von 03/2017

Queenstown - Routeburn Track - Tekapo

Samstag, 25.03.2017

Queenstown – Routeburn Track

Nachdem ich wieder einmal die Crown Range mit dem Auto hinunter bin, konnte ich nicht widerstehen und bin zunächst wieder Richtung Bungy Brücke gefahren und habe mir das Treiben dort angesehen. Es ist einfach ein toller Ort mit dem Fluss und den Farben dort. Neben dem Bungy kann man nun auch per Flying Fox über den Kawarau River düsen… das Geld spare ich mir dann doch aber lieber für den richtigen Gaudi auf: The Luge!
Letztes Mal verpasste ich es, die Gondel in Queenstown zu nehmen… Doch diesmal gönnte ich mir das ganze Programm: Gondola Fahrt und 6 Luge Rides!
Die Fahrt mit der Gondel war wenig spektakulär dafür umso ulkiger, da ich sie ganz für mich allein hatte. Alle wollten ihre Privatgondel, ob Gruppe, Pärchen oder Einzelpersonen… unten am Einstieg hat das niemanden gekratzt, obwohl es eine lange Schlange gab. Auf der Skipiste gibt’s so ein Kikifax nicht, aber nunja…so hatte ich wie gesagt eine Solo Kabine…auch ok.
Nun aber zum wichtigen Teil: The Luge… Ich dachte an eine Art Sommerrodelbahn, was es auch war nur auf Beton und die Schlitten sind auch etwas anders, siehe Bilder. Es hat unglaublich Spaß gemacht da runter zu düsen und mit einem kleinen Sessellift ging es wieder nach oben. Ein guter Spaß! :)

Sonntagabend kam ich dann bis Mittwoch wieder bei meinen Freunden am Lake Hayes unter. Der Ausblick war herrlich und das Wetter größtenteils auch. Ich war die meiste Zeit dort und habe, obwohl sie es erst nicht wollten, wieder einiges im Garten geholfen. Unter anderem meine erste Kartoffelernte. Die zwei sind wirklich goldig und mit ihren über 80 Jahren noch immer sehr aktiv und fit. Ich hoffe sie bleiben es noch eine ganze Weile! Frisch aufgetankt mit Nestwärme gings Mittwoch für mich ins schon lang vorgebuchte Hostel, weil am nächsten Tag früh der Routeburn Track startete…

Das Wetter hätte besser nicht sein können und so begann der erste Tag, Donnerstag, sonnig und warm. Treffpunkt war um 8 Uhr am Shuttlebus. Dieser fuhr dann über Glenorchy zum Start des Tracks…Diese Strecke hatte ich vor 2 Jahren so ähnlich schon selbst im Auto zurückgelegt aber in der Morgenstimmung in einem geländegängigen Bus war das nochmal eine Steigerung. Noch schnell einen Cappuccino gegönnt beim stopover in Glenorchy und los gings. Der erste Tag waren etwa 11 Km glaube ich und sehr easy. Selbst mit großem Backpack und etwas Steigung war das mehr als machbar. Wahrscheinlich hatte ich jetzt aber einfach auch schon etwas Training und nach Taranaki und Roys Peak hätte mich eh nichts mehr schocken können. Die Strecke führte hauptsächlich durch Wald, was es noch angenehmer machte, denn die Sonne war doch schon recht stark. Nach einer Mittagspause an der Routeburn Flats Hut ging es noch etwa 1 ½ nach oben zur Routeburn Falls Hut, welche mein Ziel für diesen Tag war. Dort angekommen, etwa gegen 2, konnte man erstmal sein Nachtlager beziehen. Die Hütte war relativ groß und mit 48 Betten ausgestattet. (Alle 48 belegt und das jeden Tag für die gesamte Saison. Ich hatte  6-9 Monate vorher gebucht… )Die Küche war angenehm groß und die sanitären Anlagen auch. Es gab Gasherde und fließend Wasser. Licht gab es nur in der Küche bis 22 Uhr abends…ungewohnter Luxus eigentlich. Durch die Kochmöglichkeiten und dem ausreichend gepacktem Proviant hatte ich nicht das Gefühl, etwas entbehren zu müssen. Das war beim Abel Tasman Coasttrack ganz anders. Da hatte ich stärker rationiert. Trotzdem habe ich das gepäckmäßig beschwerlicher in Erinnerung…aber ich denke die Strecken waren dort auch länger, weil flacher.
Zurück zur Hütte: Jeder der Hütten auf diesem Track hat einen ansässigen DOC Ranger der nebenan sein Häuschen hat. Dieser ist u.a. für die Instandhaltung des Tracks zuständig, die Sauberkeit der Hütte, usw… In beiden Hütten gab es abends einen sogenannten „Hut-Talk“. Dieser fiel sehr unterschiedlich aus, war aber immer unterhaltsam und informativ zugleich. Es wurden Informationen über den Track selbst gegeben, das Wetter wurde besprochen, eine sehr wichtige Komponente auf diesem Track: Bis dato gab es seit Oktober wohl nur 15 Sonnentage auf der Milford Seite…wir hatten wirklich Glück! Der Routeburn Track ist auch der einzige Track, der durch zwei Nationalparks führt: Milford NP und Mount Aspiring NP.
Zurück zum Track selbst. Für den zweiten Tag war die Wettervorhersage nicht sehr gut, kaum zu glauben, da der erste Tag so wunderschön war!... Ich schlich also nachts immer mal raus und überprüfte, ob ich den Sternenhimmel noch sehen kann…sah alles gut aus und ich verließ mich auf mein inneres Gefühl, dass es so krass schon nicht umschlagen wird…und so war es dann auch zum Glück. Pure Sonne bis zum Harris Saddle, dem höchsten Punkt auf etwa 1200m…recht niedrig vergleichsweise aber doch schon von der Vegetation und dem Wetter sehr alpin. Früh gegen 4:30 fingen die ersten Leute an, Unruhe zu verbreiten und zu packen… die Sonne sollte erst gegen kurz nach 7 aufgehen….nunja… Dank zwei extremer Schnarcher war die Nacht für die Meisten in der Hütte eh recht kurz gewesen…Ich könnte mich jetzt an dieser Stelle über gewisse kulturelle Eigenheiten in der Verhaltensweise in solchen Hütten auslassen, aber das spare ich mir und überlasse Euch die Fantasie und die eigene Erfahrung. Haha.
In der Zwischenzeit hatte ich mich mit ein paar Leuten angefreundet und wir starteten an dem Tag gemeinsam und kamen auch halbwegs gemeinsam bei der zweiten Hütte an. Die Highlights am zweiten Tag waren zu sehen, wie die aufgehende Sonne langsam das hochgelegene Tal beschien, der Harris Saddle und die Wolken, die uns auf der Milford Seite entgegenkamen. Diese krochen teilweise krallenartig schräg den Hang hoch. Ein interessantes Schauspiel. Da wir eine Weile auf Wolkenhöhe liefen, waren wir mal in, mal über den Wolken…dementsprechend oft musste man sich umziehen… aber es war ja genug Zeit. Diesen Abschnitt hätte ich ungern in windigem oder nassem Wetter zurückgelegt. Man ist teilweise extrem nah am Abgrund gelaufen und die Wege sind ja nicht gerade  super ausgebaut… Dazu noch der große Rucksack… ich war ehrlich gesagt ganz froh, als dieser Abschnitt vorbei war. Wäre man dort abgerutscht wäre Überleben ein Wunder gewesen.
Nach diesem Teil überquerten wir dann den Berg und konnten von ganz oben schon die zweite Hütte sehen. Von dort aus dauerte der Abstieg aber noch etwa 1 ½ Stunden. Auf ungefähr der halben Strecke war eine Art Gedenkstein der drei Toten gewidmet war. 2 Kindern und einem jungen Mann, der erst letztes Jahr im Winter dort umgekommen sein muss. Hätte ich gewusst, wie viele Menschen am Taranaki schon gestorben sind…nunja… Aber man schaut sich das Wetter ja schon an vorher, obwohl es natürlich schnell umschlagen kann… Soviel dazu.
In der zweiten Hütte war ich die Erste die ankam! So sicherte ich uns schon mal die besten Betten und wusch mich und ein paar Sachen…die Sonne schien immer noch auch wenn es wolkiger war und deutlich kälter. Man hatte zwar nicht wirklich was zu tun aber wir haben dann einfach gequatscht und in der Sonne gesessen. Nach und nach kamen dann die anderen und die Letzten bekamen die Betten, die alle in einer Reihe nebeneinander waren… diese Freude hatte ich beim Abel Tasman schon mal und war froh diesmal ein Doppelstockbett erwischt zu haben. Das ist deutlich angenehmer. In dieser Nacht gab es auch keine lauten Schnarcher, sodass wir eine lange und gute Nachtruhe hatten. Der Wetterbericht war dann doch nicht ganz falsch, doch zum Glück regnete sich die schwache Front komplett über die Nacht ab, sodass ich am nächsten Tag trockenen Fußes in den letzten Tag starten konnte.
Meine Freunde hatten noch eine weitere Hütte gebucht, welche allerdings nur 1 h vor dem Ende war und somit eigentlich nicht wirklich notwendig. Da ich den Key Summit noch sehen wollte, machte ich dann relativ früh los und verabschiedete mich von meinen neu gewonnenen Bekannten.
Kleiner Exkurs: Freedom vs. Guided Walking
Neben der Variante die Tracks auf eigene Faust zu meistern inkl. Hütten, Transport, Essen usw. gibt es auch die Möglichkeit, alles guided zu machen…zum 4fachen Preis dann aber etwa…den Backpack muss man aber trotzdem selbst tragen. Allerdings fällt das meiste an Gepäck weg, da Essen gestellt wird wie auch recht sicher die Schlafutensilien etc. So gab es also an dem Ort beider meiner Hütten jeweils noch eine Bonsenvariante dahinter. Größer und mit Helikopterlandeplatz. Neidisch war ich überhaupt nicht, denn wo ist denn der Spaß, wenn alles so mit Watte abgefedert ist…Zumal unsere Hütten fließend Wasser, Gaskochstellen und Licht hatten..was will man mehr…ah und auch Kamin!
Sowas Geführtes würde sich für mich nur lohnen, wenn es wirklich anspruchsvolles Terrain in sehr widrigen Verhältnissen wäre, wo man Anleitung braucht, weil man sonst evtl. nicht unbeschadet aus der Sache rauskommt ;)…und was noch dazu kommt: das soziale Miteinander/ die soziale Mischung ist sehr sicher auch etwas anders, wenn man freedom mit guided vergleicht.
So, wo war ich stehengeblieben? Achja, dritter Tag. Milford National Park… die Natur sah hier auf jeden Fall auch etwas anders aus und die obligatorischen Wasserfälle ließen nicht lange auf sich warten. Dieser Part war mit der Kürzeste und schon bald kam ich an der Howden Hut an…ab da war der Track gefühlt vorbei, weil hier sehr viele Leute waren, die nur Tageswanderungen unternahmen oder nur auf den Key Summit wollten, auf dem Weg zum Milford Sound… das Trackende liegt nämlich an der Straße zum Milford Sound und bietet deswegen einen guten Haltepunkt an. Der Key Summit hat sich nochmal gelohnt und ab da gings nur noch bergab Richtung Parkplatz. Die ganzen frisch geduschten, fitten Leute kamen einem entgegen und man selbst drei Tage ungeduscht aber glücklich, es geschafft zu haben. Es waren insgesamt nur 32 Km und daher war es eigentlich überhaupt nicht schwer aber es ging ja auch ums Genießen und die Naturerfahrung…Gewaltmärsche stehen bei mir nicht mehr auf der Liste ganz oben ;)… um 15 Uhr wurden wir dann vom Shuttle abgeholt und hatten eine sehr entspannte Fahrt zurück nach Queenstown. Es wurde sogar ein Film im Bus gezeigt: the worlds fastest indian. Echt zu empfehlen! Ein Kiwi Klassiker mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle. Unglaublich wie er den Kiwi Akzent nachahmt!
Nach diesem tollen Erlebnis fiel ich am Abend dann frisch geduscht ins Bett und gönnte mir vorher noch Tim Tams und ein Ginger-Beer :)

Am nächsten Tag fuhr ich zusammen mit Nick, einem Kiwi den ich kennengelernt hatte, hoch zum Remarkables Skifield. War sehr interessant mal ein anderes Skigebiet in NZ zu sehen, zudem im Sommer bzw. ohne Schnee. Wir sind dann hoch zum Lake Alta, einem Drehort vom HdR :)… Dort war es ziemlich entspannt und ein paar Kiwis kamen auch dort hin, um zu zelten.  Auf der Terrasse meines Hostels sah ich mir den Sonnenuntergang an, ein perfekter Abschluss für den QueenstownAbschnitt.

Auf dem Weg nach Christchurch kam ich wieder am Mt. Cook vorbei und konnte ihn diesmal auch von der Ferne gut sehen und auch die Farben der Seen Pukaki und Tekapo kamen diesmal richtig gut zur Geltung, da die Sonne schien! Ich verbrachte diese Nacht auf einem CampingPlatz am Lake Gregor, bei Tekapo und konnte diesmal auch den krassen Sternenhimmel sehen, von dem immer alle schwärmen! Man konnte nicht nur die Milchstrasse, also das Weißliche, sehen sondern auch die schwarzen Flecken darin. Diese waren quasi dunkler als der Rest des Himmels. Kann man ganz schwer beschreiben. Es fühlte sich so an als würde man ganz tief in die Weite schauen, ins Universum…wirklich schwer in Worte zu fassen… Und was man auch sehen konnte, neben der länglichen Milchstrasse gab es noch zwei zusätzliche kleinere „weiße Wolken“. Das hab ich vorher auch noch nie gesehen. So cool!!!!!!!!!!!!
Der Sonnenaufgang am nächsten Tag war auch sehr schön und dann machte ich mich nach einem Abstecher in den Kiefernwald auf den Weg nach Chch… Kaum war ich 5 Km aus Tekapo heraus, brach das schlechte Wetter über mich herein und ich musste in Regen und Nebel 250 Km fahren. Entsprechend k.o. kam ich in Christchurch an, wurde aber von Kuri und Tobi freundlich begrüßt und natürlich auch von Hans und Cherie, meine Wwoofing Freunde, und seit dem bin ich jetzt hier und starte die Jobsuche!

Daher wird dies vermutlich erstmal der letzte halbwegs interessante Bericht sein :(… Falls sich irgendwas tut oder ich noch ein paar Tagesausflüge gesammelt habe, kommts hier rein!

Viele Liebe Grüße,

Iris

Westküste Kumara Junction bis Wanaka

Montag, 13.03.2017

Hokitika

Auf dem Weg nach Hokitika fuhr ich abermals durch Greymouth. Die Sonne schien und damit stieg die Vorfreude auf Hokitika. Ein nettes kleines Örtchen an der Westküste aber wie sich später herausstellte das Größte bis ganz nach unten nach Wanaka.
Dort sah ich mir die Hokitika Gorge Swingbridge inklusive türkisem Wasser an, daran schloss sich ein Jade Carving Kurs an. In einer kleinen Werkstatt lernten ich und drei andere das Schleifen von Jadesteinen. So suchten wir uns unseren Stein aus und die Form und fingen an, an den wasserumspülten Rädern zu schleifen. Wenn man es mit dem Finger anfasste merkte man gar nichts aber den Stein hat es trotzdem in Form geschliffen. So hatten wir dann in kürzester Zeit unser selbstgemachtes Souvenir, ein Farnblatt. Ist auf jeden Fall eine schöne Erinnerung und für mich persönlich auch besser als ein gekauftes Jade Souvenir.
Das Wetter wurde dann relativ schlecht und es regnete dann später in Strömen. Aber da war ich dann schon längst im neuen Hostel angekommen.

Franz Josef und Fox Glacier

Am nächsten Morgen klarte es auf und ich fuhr weiter Richtung Franz Josef Gletscher. Dort angekommen wurde man gleich angesprochen und versucht, für einen Gletscherflug zu begeistern. Generell muss ich sagen, dass dieser Teil der Westküste natürlich sehr schön ist aber viel zu touristisch für meinen Geschmack. Es gibt kein Entkommen und hinzu kommt diese geologische Lage. Wenn man Richtung Süden fährt sind links von einem die Berge und Gletscher und rechts das Meer. Dadurch entsteht gefühlt eine Art Enge, die ich persönlich etwas unangenehm fand. Hatte auch fast permanent leichte Kopfschmerzen dort, das kann Zufall sein aber ich denke es eigentlich nicht. Aber wieder zu den schönen Sachen… ich meckere grad auf sehr hohem Niveau, entschuldigt. ;)
In Franz Josef angekommen schaute ich mich erstmal kurz dort um. Sehr übersichtlich. Der Ort besteht quasi nur aus Unterkünften, Restaurants/Bars und Aktivitäten. Kann man sich vorstellen. Ich fuhr dann direkt zum Gletscher und sah ihn zu Fuß an. Da es wolkig war konnte man nur den unteren Teil sehen, es war aber durch das etwas trübe Wetter eine ganz interessante Stimmung. Was in Franz Josef und später Fox etwas gewöhnungsbedürftig war, sind die ständig über einen hinweg fliegenden Helikopter. In einem dieser sollte ich am nächsten Tag auch sitzen…
Der ursprünglich geplante Flug um 11 Uhr wurde gestrichen, weil sich der Franz Josef immer weiter zuzog. Um 13 Uhr konnten wir dann aber starten, allerdings direkt zum Fox, weil der Franz Josef gar keine Sicht und damit Flüge zuließ. Ich konnte am Fenster sitzen und war ganz gespannt ob es wohl sehr wackelig in einem Helikopter sein würde, gar nicht….außer bei den Drehungen, da merkte man schon etwas die wirkenden Fliegkräfte. Wir flogen also im Tal zum Fox Glacier rüber und von dort aus dann hoch… auch dort waren etwas Wolken aber nur eine dünne Schicht, sodass man unterhalb etwas sehen konnte und auch oberhalb. Als wir die Wolken nach oben hin durchbrachen tat sich die wunderschöne Gletscherspitze, das Plateau auf. Es war herrlicher Sonnenschein und schneller als ich gucken konnte, landeten wir auch schon in diesem krassen Panorama. Es waren insgesamt drei Helikopter und alle ließen die Passagiere raus und die Helikoptermotoren liefen natürlich weiter. Das war schon ein krasses Gefühl, dort oben sein zu können wo man sonst nicht hinkommen könnte aus eigener Kraft und wie wunderschön es anzusehen ist. Nach einem kurzen Gänsehautmoment fing ich dann an wie wild zu fotografieren und Videos zu machen. Es war so troubelig und der Zeitplan eng, sodass kaum Zeit blieb, dass alles wirklich richtig aufzusaugen. Aber es war wirklich toll, hätte ich mir nicht so gut vorgestellt. Am selben Tag war ich dann noch zu reduzierten Preisen in den Hot Pools. War in Ordnung und da das Wetter eh schlecht war auch eine gute Option.
Am nächsten Tag fuhr ich dann Weiter zum Fox Glacier, vorher mit einem Abstecher zum Lake Matheson. Einem See, in dem sich bei klarem Wetter das SüdalpenPanorama spiegelt…hüstel…nunja. Man kann nicht immer Glück haben und Mt. Cook hatte ich ja vor zwei Jahren schon ausgiebig bestaunen dürfen. Ich fuhr dann nach Fox und zum zweiten Gletscher, den ich ja schon mit dem Helikopter sehen konnte. Der Walk zum Terminal Face war allerdings deutlich schöner und interessanter als beim Franz Josef. Allein die Straße zum Carpark bietet ein unerwartetes Panorama. Ich kann diesen Gletscher auf jeden Fall empfehlen, es ist auch weniger voll. Ich nächtigte dann noch eine Nacht dort und am nächsten Tag ging es dann Richtung Haast Pass.

Haast - Wanaka

Durch die Fahrt nach Süden wurde das Wetter schlagartig besser und ich konnte endlich wieder die Sonne sehen :)  Der erste Stopp war an einer Lachsfarm, wo ich natürlich ein Lachssandwich aß und mir noch einen Kaffee gönnte. Es folgten an dem Tag noch weitere Walks durch Sumpfland, Strand, zu Wasserfällen und zu diversen Lookouts. Das Highlight war der Haast Lookout Track direkt auf dem Pass. Niemand außer mir war hier, wahrscheinlich weil der Track ziemlich steil war aber dafür lohnenswert! Kurz nach dem Pass kam ich dann auf dem Campground für diese Nacht an, der eine super Sicht auf die Berge freigab! Es war zwar extrem windig/stürmisch aber das hielt die verdammten sandflies etwas zurück…
Am nächsten Morgen wurde ich geweckt von einem riesen Reisebus, der gegen 8 schon die ersten Touristen „ausschüttete“…. Die Aussicht hier war wirklich schön aber es fühlt sich etwas so an als würde jemand morgens ungefragt dein Schlafzimmer betreten :)

Jetzt bin ich seit 3 Tagen in Wanaka und genieße es sehr. Das Wetter war/ist bombe und man kann sogar baden gehen, obwohl der See wirklich kalt ist. Ich sitze grad am Strand und schaue auf den See und das dahinter befindliche Bergpanorama… die Menschen die hier wohnen haben es echt gut.
Gestern habe ich dann das gute Wetter genutzt und hab den Roys Peak bestiegen auf etwa 1600m. Das war auch sehr anstrengend aber die Wege nicht wirklich steil und gut geformt. Daher simpel im Vergleich zum Taranaki. Es hat insgesamt 6h gedauert. Auf der Spitze hatte man ein tolles Panorama und es ging überhaupt kein Wind… ich hätte also keine meiner Jacken gebraucht…nunja. Gegen 12 Uhr begann ich den Abstieg und je näher ich dem Tal kam desto krasser fand ich die Tatsache wieviele Menschen es offenbar für eine gute Idee halten bei der Glut in der Mittagshitze erst aufzusteigen…eigenartig. ;) Danach war ich entsprechend k.o und bin noch schnell in den See gehüpft bevor ich mich im Hostel zum Nachmittagsschlaf begab. Trotz Mütze hatte ich doch ne krasse Portion Sonne abbekommen.
Heute war ich auf einer Open Air Veranstaltung, die sich mit Farmerprodukten und ähnlichem beschäftigt. Es wurden Autos, Boote, Traktoren vorgestellt. Springreitturniere fanden statt. Ziegen, Kühe und andere Tiere wurden prämiert usw…. ein very Kiwi thing to do :)
Am besten fand ich die Dog Trails. Dort mussten Schäfer mit Ihren Hunden jeweils 3 Schafe durch einen Parcours leiten. Das gelang einigen sehr gut bei anderen büchsten die Schafe in alle Richtungen aus. Ein witziges Schauspiel!

Morgen geht’s dann wieder mal nach Queenstown und ab Sonntag/Montag bin ich auf Kurzbesuch bei dem netten älteren Pärchen am Lake Hayes, wo ich vor zwei Jahren schon mal war. Donnerstag beginnt dann der lang ersehnte Routeburn Track :)

P.S.: Wer sich fragt, warum ich nie etwas über die Jobsuche schreibe dem sei gesagt, dass ich damit Ende März in Christchurch anfange…haha :)

 

Liebe Grüße,

Iris

 

 

Nordinsel - Südinsel

Donnerstag, 02.03.2017

New Plymouth – Taranki

Wie geplant konnte ich am nächsten Tag nochmal eine Runde surfen… Surfboard hat sogar ins Auto gepasst und ab damit zum Strand. Das nenne ich mal gediegen ;)
Am selben Tag habe ich zu Fuß noch etwas die Stadt erkundet, einen großen Park und einen dort befindlichen kostenlosen Zoo.
Hätte ich gewusst wie anstrengend der kommende Tag werden würde, hätte ich meine Füße und Beine mehr geschont…nunja…

Taranaki Summit Climb

Am nächsten Tag stand ich um 6 Uhr auf und machte mich auf Richtung Berg. Nun konnte ich ihn auch endlich sehen, wo er doch die Tage davor immer unter Wolken war. Wirklich imposant und eigentlich hätte mir dieser Anblick doch reichen können aber nun war ich einmal so früh aufgestanden und hatte alles dabei, sodass es keine Ausrede zum Umkehren gab.
Da es wie der Name schon sagt eine Gipfelbesteigung war, ging es stetig steil bergauf. Anfänglich noch auf einer Gravelroad, später über Treppen, Geröll und die letzten 2 Stunden musste man nur Felsen hinauf klettern. Das Ziel war da schon in Sicht aber man brauchte ewig für diesen letzten Abschnitt. Zwischenzeitlich hatte ich das starke Bedürfnis umzukehren aber aufgeben kam dann doch nicht in Frage… fast ganz oben angekommen ging es über eine Eisfläche und dann nochmal bergauf. Der Ausblick oben war durch die Wolken etwas beschränkt aber trotzdem klasse. Mein Highlight war die Sicht zum Ruapehu und Tongariro Massiv. Hatte ich in meiner Skisaison doch immer den umgekehrten Blick….vom Skihang auf den Taranaki. Das war unglaublich schön.
Nach über 5h war ich dann oben und konnte die Aussicht und Pause aber nur kurz genießen, weil mir der Abstieg noch im Nacken saß. Dieser war fast schlimmer als der Aufstieg und es forderte mir einiges ab. Meine Beine waren Wackelpudding und ich konnte kaum noch gehen…haha, wirklich wahr.
Auf 6,3 Km gab es eine Steigung von 1600 Höhenmetern… so viel dazu. Nochmal würde ich es nicht machen aber es hat sich gelohnt und ich bin sehr froh, es geschafft zu haben.

Palmerston North – Otaki Forks – Wellington

Die Tage drauf konnte ich nicht gut laufen, sodass ich eher fuhr und es locker angehen ließ. Ich kam an eine schöne Küste und einen Zeltplatz auf dem Häschen umher hoppelten. Am nächsten Tag war ich in Palmerston North im Rugby Museum. Das war ganz spannend, vor allem die Sport Zone, wo man verschiedene Disziplinen wie Sprint, Tackeln und Schultern drücken üben und seine Leistung messen konnte. Danach machte ich noch einen netten Spaziergang und fuhr dann Richtung Otaki Forks, einem Waldgebiet. Die Gravelroad war vom feinsten aber der Zeltplatz inmitten der Natur umso schöner. Wären die verfluchten Grillen nicht gewesen, könnte man es sogar sehr gut aushalten aber zum Glück schlafen die nachts auch :)

Bevor ich am nächsten Tag nach Wellington fuhr machte ich in dem Gebiet noch einen obligatorischen Walk und fuhr danach an den Strand an der Kapiti Coast.
Danach ging es dann zu Siru, meiner Zimmergenossin vom Berg. Sie wohnt in Wellington zusammen mit ihrem Freund im Haus der Schwiegermama… Das Haus selber und der Ausblick waren einfach nur der Hammer! Dort nächtigte ich dann für zwei Tage und hatte mein eigenes Zimmer und super Essen. Außerdem konnten Siru und ich wieder Zeit miteinander verbringen, waren draußen mit dem Hund, essen bei Burgerfuel und einen Gruselfilm schauen. Perfekt! :) Das Wochenende dort hab ich sehr genossen und in froh in Wellington so gute Freunde zu haben und eine Basis zu der ich immer zurückkommen könnte. Diese Kiwis, einfach toll!

Pelorus Bridge – Nelson – Murchison – Buller

Montagmorgen um 8 ging es dann rüber auf die Südinsel. Nach einem kurzen Zwischenstopp im wundervollen Picton ging es gleich weiter nach Pelorus Bridge, einem Campground. Dort gab es massig an sandflies aber man war direkt am Fluss. Dort lieh ich mir einen Wasserreifen aus und ließ mich durch den Fluss treiben… Dort wurden auch die legendären Szenen aus dem Hobbit gedreht, wo die Zwerge mit den Fässern fliehen…Jeah, dort bin ich also auch lang, allerdings waren die Stromschnellen wesentlich langsamer bei mir…

Am nächsten Tag fuhr ich wieder etwas weiter rein in die Sounds aber die sandflies machten mich so kirre, sodass ich sogar meinen einen Minion Flip Flop vergessen haben muss… Das fiel mir aber erst auf, als ich in Nelson ankam… Auf dem Weg dorthin hatte ich auch durch einen Truck zwei cracks in der Windschutzscheibe bekommen… es war nicht mein Tag, so schien es. Aber was soll ich sagen: AA got me covered :) … ich habe doch tatsächlich in meiner Versicherung Glass cover drin und musste somit für die Reparatur nix zahlen. Ich war begeistert. Neue Flip Flops hab ich auch… all sweet.
Bin dann noch weiter Richtung Murchison und hab dann in einem netten Farmhostel übernachtet. Dort hatte ich das Zimmer für mich und abends hab ich mit einem englischen älteren Paar abwechselnd Platten für den Plattenspieler aufgelegt.

Heute bin ich dann weiter Richtung Westküste und konnte das heiß ersehnte Buller Gorge Jet Boating mitmachen, was mir das letzte Mal nicht vergönnt war. Das Wetter hätte nicht besser sein können und so sind wir in dem wunderschönen Fluss herumgedüst und haben Spins gemacht und sind bis zu 80km/h gefahren. Es war einfach nur traumhaft dieses wilde, naturbelassene Paradies auf diesem Weg zu erforschen. Nach dieser Aufregung habe ich dann in dem kleinen Städtchen Reefton eine Pause eingelegt, habe lecker gegessen und noch etwas über Kohlminen usw. erfahren…Es gibt also Kohle in NZ! (Insider …haha)

Gerade sitze ich im Auto auf einem Zeltplatz am Nelson Creek, sehr beschaulich…morgen früh noch etwas die Gegend erkunden und dann geht’s weiter Richtung Hokitika!